Überwiegend bewölkt, 6° / 17°C
Wir fahren über die Autobahn A8 München - Salzburg am Inntal-Dreieck nahe Rosenheim auf die Inntal-Autobahn A93 und weiter bis nach Österreich. Ab der österreichischen Staatsgrenze bei Kufstein geht es über die vignettenpflichtige A12 in Richtung Innsbruck. Auf Höhe Wörgl-West verlassen wir die Autobahn und folgen darauffolgenden Kreisverkehr der ersten Ausfahrt auf die Bundesstraße B171. Nachdem wir an einem weiteren Kreisel erneut die erste Ausfahrt nehmen, fahren wir noch circa vier Kilometern bis nach Kundl. Dort angekommen biegen wir an der Avanti Tankstelle linker Hand in die Klammstraße ein und fahren schließlich bis zum Parkplatz am Eingang zur Kundler Klamm nahe der Tennisanlage.
Kostenloser Wanderparkplatz Kundler Klamm (circa 549m), Kundl.
Nur wenige Meter liegen zwischen dem Parkplatz nahe der Kundler Tennisanlage und dem Eingang in die Kundler Klamm, den wir nach ein paar Tritten in die Pedale mühelos passieren. Hinter dem sogenannten "Wildschönauertor" - einem kleinen Tunnel am Klammeingang - beginnt die Fahrt durch die eindrucksvolle Schlucht aus Dolomitgestein, welches die Wildschönauer Ache von Kundl im Unterinntal bis zum Hochtal Wildschönau einrahmt. Wir folgen der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erbauten Kundler-Klamm-Straße für etwa fünf Kilometer bei nur leichtem Anstieg bis wir die Klamm am südlichen Ende verlassen und uns, umsäumt von Wald und Wiesen, in der Wildschönau wiederfinden. Erwähnenswerter Hinweis: Da die Kundler Klamm offiziell für Fahrradfahrer gesperrt ist, diese jedoch trotzdem niemand schiebend durchquert, sollte die Tour vorzugsweise nicht am Wochenende oder an Feiertagen gefahren werden. Zudem ist aufgrund der schmalen Straße durch die Klamm ein hohes Maß an Vorsicht und gegenseitige Rücksicht geboten um Spaziergänger nicht zu gefährden oder zu belästigen.
Vorbei am Gasthof Klammrast (749m) führt uns die geteerte Straße nun bis in den Ortsteil Mühltal. Bald darauf gelangen wir an eine Abzweigung unmittelbar hinter einem Wanderparkplatz. Dort folgen wir der Beschilderung rechter Hand bergauf in Richtung Thierbach. Entlang der anschließenden, etwa fünf Kilometer langen Passage fahren wir vorbei an so mancher Einkehrmöglichkeit, die sich zwar durchaus für eine gemütliche Rast eignen, jedoch mit Blick auf den weiteren Verlauf der Tour möglicherweise strategisch besser sprichwörtlich "links liegen" gelassen werden sollten. Während wir also am Almhof (1109m), dem Gasthof Gradlspitz (1156m) und dem Sollererwirt (1165m) vorbei radeln, gewinnen wir knapp an die vierhundert Höhenmeter und tauchen dabei immer tiefer ein in die hügelige, idyllische Landschaft des Hochtals mit dessen grünen Hängen und bewaldeten Gipfeln der Umgebung.
Im Ortsteil Thierbach angekommen folgen wir der Beschilderung in Richtung Schatzberg und Schatzbergalm (1770m). Der Weiterweg präsentiert sich zunächst noch als geteerte Nebenstraße, mündet aber schon kurz darauf in einen gut befahrbaren Forstweg mit zunehmender Steigung. Wir gewinnen ordentlich an Höhe und schon bald genießen wir das weitläufige Bergpanorama, welches sich vor unseren Augen ausbreitet. Vorbei an den Bergen Rauher Kopf (1441m) und Latschenk (1729m) sowie vielen kleinen Abzweigungen die wir unbeachtet lassen, treten wir rund vier Kilometer kontinuierlich bergauf, ehe sich der Weg schließlich senkt und wir an einer Kuppe an der Schwelle zu einem weitläufigen Almgebiet auf eine große Weggabelung stoßen. Glücklicherweise kann sich an dieser Stelle vermutlich niemand so wirklich verfahren - führen doch beide Wege auf den Schatzberg. Und während wir auf der Tour von Kundl über Thierbach auf den Schatzberg an dieser Stelle links abgebogen sind, halten wir uns diesmal einfach rechts und folgen dem Weg weiter bergan.
Nurmehr eineinhalb Kilometer und rund einhundertfünfzig Höhenmeter gilt es anschließend zu überwinden bis wir die bewirtete Schatzbergalm (1770m) sowie die nahegelegene Bergstation der Schatzbergbahn erreichen. Wem das an Höhenmetern noch nicht genügt, der kann dem Kiesweg in südlicher Richtung weiter in Richtung Gipfel folgen. Der Weg führt dabei vorbei an einer Selbstversorgerhütte bis hinter das Bergrestaurant Gipfö Hit (1871m) und bietet - rund einhundertzwanzig Höhenmeter oberhalb der Schatzbergalm gelegen - klarer Weise einen noch eindrucksvolleren Fernblick. Es ist nun auch endlich der Zeitpunkt gekommen um auf der Sonnenterrasse des Bergrestaurants ausgiebig Rast zu machen und uns von der Auffahrt zu erholen. Dabei genießen wir den Weitblick hinunter in das Wildschönauer Hochtal und auf die umliegenden Berge und Gipfel, bevor wir uns auf den Rückweg hinunter ins Tal machen.
Hinab vorbei an der Schatzbergalm in Richtung der heraufgefahrenen Route, biegen wir kurz darauf der Beschilderung folgend zur Mittelstation beziehungsweise nach Auffach ab. Über unzählige Serpentinen geht es rund fünf Kilometer bergab bis zum Berghaus Koglmoos (1300m). Ab der benachbarten Mittelstation der Schatzbergbahn befinden wir uns wieder auf geteerten Straßen über die wir weitere viereinhalb Kilometer Talfahrt genießen können, bis wir schließlich im Ortskern von Auffach ankommen. Insgesamt knapp zehn Kilometer und satte eintausend Höhenmeter Genussabfahrt liegen hinter uns - ein perfekter Ausgleich für die beschwerliche und weitläufige Auffahrt.
Entlang der Wildschönauer Straße geht es nun in nördlicher Richtung zurück bis in den Ortsteil Mühlbach. Dort stoßen wir überraschender Weise auf die beschilderte Abzweigung nahe dem eingangs beschriebenen Wanderparkplatz, an der wir zuvor rechts bergauf in Richtung Thierbach gefahren sind. Wir halten uns diesmal rechts und folgen der Straße zurück in die Kundler Klamm. Etwa sechs Kilometer bei leichtem Gefälle trennen uns nun noch vom Ausgangspunkt der Tour und so genießen wir erneut den Blick auf die Kraft der Natur, die sich uns durch Spektakel wie die Klamm immer wieder aufs Neue eindrucksvoll präsentiert.
Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)
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