Bedeckt, -4° / 11°C
Über die Brennerautobahn fahren wir aus Richtung Innsbruck nach Italien. Dort verlassen wir die Autobahn A22 an der Ausfahrt Klausen und folgen der Beschilderung anschließend ins Grödner Tal bis in den Ort Sankt Christina in Gröden (Ortisei). Nahe dem Kreisverkehr, an den wir nach einer Fahrt durch den dort befindlichen Tunnel gelangen, befinden sich kostenpflichtige Parkmöglichkeiten.
Kostenpflichtiger Parkplatz nahe der Sportzone (ca. 1400m), Sankt Christina in Gröden.
Am Ortseingang von St. Christina in Gröden, nahe der Tennisanlage, steigen wir auf unsere Mountainbikes und folgen der Streda Benuni links hinauf in den Ort. Alternativ kann auch die Streda Iman rechts vorbei am Tennisplatz gewählt werden und in Folge über den Fußweg am Spielplatz parallel zum Bachlauf bis zum Kreisverkehr im Ort gefahren werden. Dort nehmen wir die dritte Ausfahrt in Richtung Col Raiser und gewinnen entlang der Streda Cisles erste Höhenmeter.
Nach fünfhundert Metern geht es links in die Streda Plesdinaz, der wir bei etwa fünfzehn Prozent Steigung für knapp dreihundert Meter bis zu einer mit hölzernen Wanderschildern markierten Abzweigung folgen, die scharf rechts weiter in Richtung Col Raiser führt. Die schmale Straße, die etwas weiter vorne nicht viel mehr als ein breiter Wanderweg zu sein scheint, leitet uns langsam aber sicher oberhalb von St. Christina aus dem Ort heraus und geradewegs taleinwärts.
Als wir den Cisles Bach über eine Brücke nach rechts überqueren, geht es unmittelbar auf der östlichen Seite des Baches steil bergan. Nahe der Col Raiser Gondelbahn bringt uns die steile Rampe in die Nähe der bewirteten Baita Sangon (1860m), die wir trotz des anstrengenden Anstiegs linker Hand unbeachtet lassen. Schließlich möchten wir viel höher hinaus!
Am kleinen Weiher Lech de Ciaulonch angekommen wird es immerhin für ein paar kurze Meter flacher und so lädt der Tümpel umrahmt von Schatten spendenden Bäumen zur kurzen Verschnaufpause ein. Anschließend folgen wir der Beschilderung nach links hinauf in Richtung Regensburger Hütte. Mit Blick auf die Gipfel von Sass Rigais (3025m), Furchetta (3030m) und Co., die sich tief hinten im Talschluss vor uns auftürmen, geht es entlang der teilweise etwas ruppigen Schotterstraße noch circa eineinhalb Kilometer bergauf.
Schließlich erreichen wir die Regensburger Hütte (2037m), im Ladinischen auch als Utia di Ncisles sowie auf italienisch als Rifugio Firenze bekannt. Nicht zu verwechseln mit der Neuen Regensburger Hütte im österreichischen Stubai, ist die Regensburgerhütte bereits 1888 als eine der ersten Berghütten Grödens vom deutsch-österreichischen Alpenverein (DÖAV, Sektion Regensburg) erbaut worden. Ausgangspunkt für viele Klettertouren in der umliegenden Geislergruppe, ist die Hütte ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger.
Wir passieren die bewirtete Berghütte und folgen der Beschilderung durch einen Weidezaun hindurch weiter in Richtung Seceda und Baita Odles. Ein relativ schmaler, gekiester Wanderweg bringt uns geradewegs zur Odleshütte (2100m), die wir nur etwa einen Kilometer später ebenfalls passieren um auf der anschließend wieder breiter werdenden Forststraße in das weitläufige Almgebiet Col Raiser einzufahren.
Was sich bislang noch eher wie eine abschnittsweise fordernde Spazierfahrt anfühlte, verwandelt sich rund einen Kilometer später an der zweiten, markant beschilderten Kreuzung deutlich zu einer wahren Uphill-Herausforderung. Die spurweise geteerte Auffahrt hinein in die saftig grünen, buckeligen Wiesen unterhalb der in der Ferne bereits erkennbaren Bergstationen der Liftanlagen, haben es zweifelsohne in sich! Die darauffolgenden drei Kilometer, vorbei an der Baita Daniel (2240m) und der Baita Mastle (2285m), hinauf zur Sofiehütte (2410m) und schließlich vorbei am Seceda Restaurant (2500m) bis zum Gipfel der Seceda (2519m) sind wirklich steil. Nicht unfahrbar, aber steil und das von Anfang bis Ende. Wer hier schiebt, muss sich definitiv nicht schämen!
Am Gipfel angekommen folgt der 360 Grad Rundumblick und Schwupp... schon ist die anstrengende Auffahrt vergessen. Der Ausblick reicht im Westen über das weitläufige Gipfelplateau Raschötz hinweg bis in die Ortlergruppe. Im Norden erblicken wir über Villnöß hinweg die Plose, die Rodenecker-Lüsner Alm und den Peitlerkofel (2875m) sowie tief in der Ferne den Alpenhauptkamm. Östlich ragen die imposanten, zackigen Felsen der Geislerspitzen vor uns empor und leiten unseren Blick über Wolkenstein hinweg auf den Sellastock und vorbei an Langkofel (3181m) und Plattkofel (2954m) schließlich nach Süden über die Seiser Alm bis hin zum Naturpark Schlern-Rosengarten. Was bleibt noch zu sagen außer - "Wow"!
Über den schmalen Pfad (Achtung: Wanderer) geht es vom Gipfel der Seceda und vorbei an der Fermeda Bergstation in östlicher Richtung hinüber zur Panascharte (2447m). Nach einem weiteren Blick über die eindrucksvolle Bergwelt der Dolomiten fahren wir anschließend von der Forcella del Pana den Trail hinab zur Troier Hütte (2250m), die nun endlich getrost für den Einkehrschwung genutzt werden kann. Schließlich geht es nun auch nur noch bergab. Der Trail hinunter ist schmal und zumeist mit Rasengittersteinen ausgelegt. Auch wer keine bis wenig Trailerfahrung hat, sollte hier recht gut hinunter kommen. Im Zweifelsfall sind es von der Panascharte bis zur Hütte nur etwa siebenhundert Meter, die auch getrost schiebend überwunden werden könnten.
Nach der verdienten Rast rollen wir auf einem gekiesten Wanderweg talwärts, vorbei an der Iman Alm (2225m) nahe dem Weiher Lech Da Iman, bis wir etwas mehr als einen Kilometer weiter auf die breite Forststraße gelangen, die wir bei der Auffahrt bereits gefahren sind. So schließt sich der Kreis durch das Almplateau Col Raiser und wir folgen der bekannten Route zurück zur Regensburger Hütte und hinab ins Tal nach St. Christina, dem Ausgangspunkt unserer Mountainbike-Tour auf die Seceda.
Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)
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