Erlebnisbericht Transalp: Schruns - Davos (Tag 2)

Erlebnisbericht Transalp: Schruns - Davos (Tag 2)

Und weiter geht die Reise - nachdem Alexander Stiegler gestern Morgen noch im heimischen Gaissach bei Bad Tölz aufgewacht ist, hat er sich bereits seinen Weg bis nach Schruns im Österreichischen Vorarlberg gebahnt. Weiter geht es nun hinein in die benachbarte Schweiz. Stets sein Ziel vor Augen - den Comer See, der am Ende seiner mehrtägigen Alpenüberquerung mit dem Mountainbike auf ihn wartet.

Wie es ihm auf dieser Etappe ergeht, hat er wie gewohnt in einem Tourtagebuch festgehalten. Kapitel 2 möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten und wünschen nun viel Spaß bei: "In d'Schwiiz oddr"

Ich startete nach dem Frühstück Richtung Gargellen und musste mich anfangs ein paar mal mit Hilfe meiner Karte orientieren, was aber half und ich mit einigen Stops aber stetig vorankam. Bereits am Vormittag brannte die Sonne so richtig herunter und ich cremte mich erst einmal ein um keinen Sonnenbrand zu bekommen. Die Teerstraße nach Gargellen war richtig steil und zog sich ewig hinter ins Tal. Nach einer kurzen Mittagsrast in Gargellen machte ich mich auf die Suche nach der Auffahrt zur unteren Valzefizalpe.

Ich querte einen Bach und kurz darauf kam mir auch schon der erste "Bullcartracer" mit seinem tiefergelegten Dreirad entgegen. Als ich dann wenige Meter weiter ein Radfahrverbotsschild sah, dachte ich, dass es vielleicht doch besser wäre den Weg auf der anderen Seite des Baches zu nehmen. Wenig später passierte ich die untere, dann die obere Valzefizalpe und kam schließlich an ein Brücklein, auf dessen anderen Seite nur noch schieben, dann tragen möglich war, was ich dann auch die ganze nächste Stunde tat. Oben am Schlappinerjoch auf ca. 2200m angekommen, offenbarte sich mir der erste grandiose Rundblick Richtung Schweiz und zurück Richtung Schruns.

Der Trail runter war relativ flowig. Anfangs ein Singletrail, wenig später ein breiterer Weg immer wieder mit quer gelegten Rundhölzern stabilisiert, damit er bei Regen nicht abrutscht. Ich querte eine kleine Brücke und mündete unten im kleinen Dorf Schlappin, welches an einem malerischen kleinen See liegt, in eine Teerstraße die sich immer wieder von einem kleinen Singletrail gekreuzt, bis runter nach Klosters hinzog.

Dort angekommen fragte ich in der Touristinfo nach dem Radweg Richtung Davos, den ich nach ein wenig Suchen dann auch fand. Dieser führte jedoch erstmal 500hm bergauf und ich begann zu zweifeln, ob ich denn richtig sei. Ein Paar Downhillfreaks auf der Bikeparkstrecke, die immer wieder die Forststraße kreuzte, konnten mir auch nicht weiterhelfen und ich beschloss, einfach weiter zu fahren. Später stellte sich meine Hartnäckigkeit als richtig heraus und ich fand einen Wegweiser nach dem anderen, denen ich folgte. Auf, ab, dann wieder eben, ich quere eine Straße, dann ein steiler Wanderweg bergauf durch den Wald. Oben ein helles Tor aus Bäumen. Leichte Euphorie regt sich in mir. Ich freue mich, vielleicht schon bald anzukommen. Ich fahre durch dieses Tor voller positiver Erwartung und... stehe am Bahnhof!!!

Ja genau. Ich bin 500hm durch Wald und auf steilen Wanderwegen gefahren und komme direkt an einem Bahnsteig heraus! Ein Zug stand auch schon da. So etwas kann einem wirklich nur in der Schweiz passieren! Ich war schon etwas verwundert, kurbelte jedoch zügig weiter, passierte das Dörfchen Wolfgang, den wunderschönen Davoser See und kam schließlich etwas erschöpft in Davos an.

Gut, dass ich schon ein Zimmer im "Davoser Hüsli" gebucht hatte, welches ich kurz darauf bezog. In diesem Moment war es mir egal, dass das Zimmer (eine kleine, stickige Zelle mit Dusche im Erdgeschoss und Klo auf dem Gang) 45€ kostete. Mein Hintern schmerzte und ich stellte fest, dass ich mir nach dieser Monsteretappe gleich zu Anfang denselben wundgescheuert hatte. Morgen hieß es erstmal, eine Apotheke zu finden.

Alexander Stiegler, Gaissach
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